Reifenabdrücke

Aus Lederzentrum Lederlexikon

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Version vom 14:59, 29. Aug 2007

Reifenabdrücke auf Fahrzeugledern sind ein immer häufigeres Phänomen. Beim Tausch von Winter- auf Sommerreifen oder umgekehrt oder beim Verkauf werden die Reifen auf die Rücksitzbank verfrachtet. Dabei kann es bei hellen Ledern schnell zu Reifenabdrücken kommen. Der Schriftzug und das Profil sind als bräunlich - schwärzliche Verfärbung deutlich zu erkennen. Manchmal reichen schon wenige Stunden, und die Abdrücke entstehen sogar durch Transporttüten. Die in den Reifen enthaltenen Öle wandern in die Farbschicht des Leders und färben es ein.

Reifenabdrücke bzw. Abfärbungen davon sind so leicht zu entfernen wie Tätowierungen von der Haut. Der Farbstoff der Reifen zieht tief ins Leder ein und lässt sich auch nicht durch eine Reinigung entfernen. Einfach überfärben lassen sich diese Abdrücke auch nicht. So wie der Abdruck ins Leder einzieht, so wandert er auch wieder durch die Farbe nach vorne, und nach einigen Tagen erstrahlt der Abdruck wieder in neuer Pracht.

Es gibt daher nur zwei Varianten, um das Problem zu lösen: die Überarbeitung durch einen Fachbetrieb oder der Neubezug. Die Bearbeitung durch einen Fachbetrieb kann schnell 500 bis 1000 Euro kosten. Da die öligen Farbstoffe so leicht wieder durch eine Färbung durchkommen, muss in einem aufwendigen und zeitintensiven Verfahren zuerst die Farbschicht entfernt werden und die womöglich ins Leder eingezogenen Reste mit Spezialprodukten absorbiert werden. Dann kann erst nach einem Blocker die Farbe wieder aufgetragen werden. Daher sollte immer erst der Preis für neues Leder eingeholt werden. Nur wenn Neuleder zu teuer oder nicht erhältlich ist, kommt die professionelle Bearbeitung alternativ in Frage.


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